Im Video sehen Sie Teil 3 des Interviews "AMIS-Hüfte" mit Professor Bitsch, unter anderem werden folgende Punkte erläutert:
Wie groß ist Ihre Erfahrung mit der direkten vorderen Operationsmethode?
Die Methode wurde bereits um 1870 vom deutschen Chirurgen, Karl Christoph Hüter, entwickelt. Über die Jahre wurde diese von vielen bekannten, französischen Chirurgen weiterentwickelt, verfeinert und durch neue Instrumente und Lagerungstische ergänzt. Mittlerweile ist die Datenlage in Bezug auf mögliche Komplikationen, Haltbarkeitsdaten, etc. verlässlich ausgearbeitet.
"Bei mir selbst war es so, dass ich 2015 ein Fellowship an der Harvard Medical School in Boston im Brigham and Women's Hospital gemacht habe. Generell ging es um die Knieendoprothetik. Zu dieser Zeit wurde in diesem Krankenhaus der vordere Zugang von den Hüftchirurgen eingeführt. Als deutscher Gast wurde ich immer wieder zu diversen Operationen eingeladen. Wenn man einmal erlebt hat, wie schonend und problemlos die Operation am Hüftgelenk funktionieren kann und wie gut das postoperative Ergebnis sofort nach der Operation ist, dann will man eigentlich nicht mehr zurück." (Prof. Dr. med. Rudi G. Bitsch)
Wirkt sich der vordere Zugang auf die Haltbarkeit der Prothese aus?
Unabhängige neutrale Datenquellen sind die nationalen Endoprothesen Register mit Informationen zu möglichen Komplikationen und Haltbarkeit.
Die drei Zugänge von vorne, von der Seite und von hinten liegen in Bezug auf das Operationsrisiko auf der gleichen Linie. Daraus ergibt sich, dass bei keinem Zugang mehr Verletzungen, mehr Revisionsoperationen, mehr Lockerungen oder andere Probleme auftreten.
Generell ist die Standzeit der Prothesen über einen langen Zeitraum (+20 Jahre) stabil. Faktoren wie das Alter, die Patientenaktivität oder das Prothesenmodell beeinflussen die Standzeit der Prothesen.
In Hinblick auf die Standzeit der Prothesen können sich, auf einen längeren Zeitraum betrachtet, folgende Ursachen für Probleme ergeben: