Hüftexpertentreffen in Hamburg

7. Juni 2019 | Aktuelles

Vorsitz zusammen mit Chefarzt, Priv.-Doz. Dr. med. Marco Ezechieli beim diesjährigen Hüftexpertentreffen am 06.-07.06.2019 in Hamburg zum Thema „Digitalisierung in der Orthopädie“. In einer angenehmen und kollegialen Atmosphäre wurden die folgenden Themen vorgestellt, diskutiert und erarbeitet:

  • Enhanced Recovery mit Hilfe eines digitalisierten Patientenpfades
    • Enhanced Recovery, auch als ERAS (Enhanced Recovery After Surgery) bekannt, ist ein multidisziplinärer Ansatz zur perioperativen Betreuung von Patienten, der darauf abzielt, die Genesung nach einer Operation zu beschleunigen, postoperative Komplikationen zu reduzieren und den Patientenkomfort zu verbessern. Ein digitalisierter Patientenpfad im Rahmen des ERAS-Programms bezieht sich auf die Verwendung digitaler Technologie und elektronischer Gesundheitsakten (EHRs) zur Umsetzung und Überwachung des ERAS-Protokolls.
  • Marktbeobachtung und Erfahrungsbericht Heartbeat-PROMs und value-based Healthcare
    • Der Wertebasierte Gesundheitsversorgungsansatz zielt darauf ab, eine bessere Versorgungsqualität und eine effizientere Nutzung von Ressourcen im Gesundheitssystem zu fördern. Dies kann dazu beitragen, die Gesundheitskosten zu senken, die Patientenzufriedenheit zu steigern und bessere klinische Ergebnisse zu erzielen. Value-based Healthcare ist in vielen Ländern eine wichtige Entwicklung im Gesundheitswesen, da die Gesundheitssysteme nach Möglichkeiten suchen, die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit ihrer Versorgung zu verbessern.
  • Digitalisierungspotenzial im OP
  • 3D Pathoanatomie und spinopelvine Balance bei Coxarthrose – Einfluss auf Implantatposition und Outcome
    • 3D-Pathoanatomie: Die 3D-Pathoanatomie bezieht sich auf die dreidimensionale Darstellung und Analyse der anatomischen Veränderungen, die bei der Coxarthrose auftreten. Bei Coxarthrose handelt es sich um den fortschreitenden Verschleiß des Hüftgelenks, bei dem der Knorpel im Hüftgelenk abnimmt und die Knochenveränderungen auftreten. Die 3D-Pathoanatomie ermöglicht es Ärzten und Chirurgen, die genaue Art und den Umfang der Veränderungen im Hüftgelenk zu visualisieren, was bei der Diagnose und Behandlungsplanung hilfreich ist. Dies kann durch Bildgebungsverfahren wie CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) erreicht werden, die 3D-Bilder des Hüftgelenks liefern.
    • Spinopelvine Balance: Die spinopelvine Balance bezieht sich auf die Wechselwirkung zwischen der Wirbelsäule (Spine) und dem Becken (Pelvis) und wie diese Balance das Hüftgelenk und die umliegenden Strukturen beeinflusst. Veränderungen in der Haltung der Wirbelsäule oder des Beckens können die Belastung des Hüftgelenks erhöhen und zur Entwicklung oder Verschlechterung der Coxarthrose beitragen. Die Analyse der spinopelvinen Balance ist daher wichtig, um die Behandlung von Coxarthrose individuell anzupassen.
  • Geschichte der Robotik in der Hüftendoprothetik – wo kommen wir her, wo geht es hin?
  • EndoCert und EPRD: aktuelle Konsequenzen für den Kliniker
    • EndoCert steht für "Endoprothetik-Zertifizierung" und ist ein Qualitätszertifizierungsprogramm in Deutschland. Es konzentriert sich auf die Qualität und Sicherheit von endoprothetischen (Gelenkersatz-) Eingriffen, insbesondere Hüft- und Knieendoprothetik. Das Ziel von EndoCert ist es, die Behandlungsqualität in Bezug auf endoprothetische Operationen zu verbessern, indem es Standards für medizinische Einrichtungen festlegt und die Qualität der Versorgung überwacht. Gesundheitseinrichtungen, die Endoprothesen-Operationen durchführen, können sich für die EndoCert-Zertifizierung bewerben und müssen bestimmte Kriterien und Standards erfüllen, um diese Zertifizierung zu erhalten.
    • EPRD steht für "Electronic Patient Record Data" oder auf Deutsch "Elektronische Patientenakte-Daten." Es bezieht sich auf die digitale Erfassung und Speicherung von Patientendaten und Gesundheitsinformationen in elektronischer Form. Eine elektronische Patientenakte (EPA) enthält medizinische und klinische Informationen über einen Patienten, darunter Diagnosen, Laborergebnisse, Medikationsverläufe und mehr. EPRD-Systeme sind Teil der digitalen Transformation im Gesundheitswesen und dienen dazu, die Patientenversorgung zu verbessern, die Datensicherheit zu erhöhen und den Informationsaustausch zwischen Gesundheitsdienstleistern zu erleichtern.
  • Vorstellung eines Power Impaktors

Abschließend erfolgte ein Virtual Reality Training in verschiedenen OP-Stationen...