7. April 2021 | Aktuelles
Online-Webinar am 13.04.2021 um 18:00 Uhr und bald auch auf YouTube:
Therapie der Hüftarthrose - Wie lange konservativ - wann operativ und warum minimalinvasiv?
Häufig wird der Vorwurf laut, es werde zu viel operiert. Die Anzahl der implantierten Hüftgelenke bleibt in Deutschland aber nahezu konstant und liegt im internationalen Vergleich in einem mittleren Bereich. Dennoch sollten die Möglichkeiten zur konservativen Behandlung zunächst einmal ausgeschöpft werden. Die wirklich notwendigen Operationen müssen dann so sicher, schonend und präzise wie möglich durchgeführt werden, erklärt Prof. Rudi G. Bitsch vom DEUTSCHEN GELENKZENTRUM in Heidelberg im Gesundheitsgespräch der ATOS Klinik.
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Die Therapie der Hüftarthrose zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Funktion des Hüftgelenks zu verbessern und die Lebensqualität des Patienten zu erhalten oder zu steigern. Die Wahl der Therapie hängt von der Schwere der Arthrose, dem Alter des Patienten, seiner allgemeinen Gesundheit und anderen Faktoren ab. Hier sind einige gängige Therapieansätze für Hüftarthrose:
- Konservative Behandlung:
- Medikamente: Schmerzlindernde Medikamente wie nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur um die Hüfte herum und zur Verbesserung der Beweglichkeit können helfen, die Belastung des Hüftgelenks zu reduzieren.
- Gewichtsmanagement: Bei Übergewichtigen wird oft empfohlen, Gewicht zu reduzieren, da dies den Druck auf das Hüftgelenk verringern kann.
- Gehhilfen: Die Verwendung von Gehhilfen wie Gehstöcken oder Krücken kann die Belastung des Hüftgelenks reduzieren.
- Injektionen:
- Kortikosteroid-Injektionen: Die Injektion von Kortikosteroiden direkt in das Hüftgelenk kann Schmerzen und Entzündungen vorübergehend lindern.
- Hyaluronsäure-Injektionen: Diese Injektionen sollen die Gelenkschmiere verbessern und die Gleitfähigkeit im Hüftgelenk erhöhen.
- PRP (Plättchenreiches Plasma): Diese Therapien nutzen körpereigene Zellen und Wachstumsfaktoren, um die Regeneration des Knorpels anzuregen.
- Physikalische Therapie:
- Wärme- und Kältetherapie: Wechselnde Anwendungen von Wärme und Kälte können Schmerzen lindern und die Durchblutung fördern.
- Ultraschall- und Elektrotherapie: Diese Therapien können zur Schmerzlinderung und Entspannung der Muskulatur beitragen.
- Assistive Devices:
- Hüftorthesen: Spezielle Hüftorthesen können die Stabilität des Hüftgelenks verbessern und Schmerzen lindern.
- Chirurgische Eingriffe:
- Hüftgelenkersatz (Hüftprothese): Bei schwerer Hüftarthrose kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um das geschädigte Hüftgelenk durch eine künstliche Hüftprothese zu ersetzen.
- Osteotomie: Bei jüngeren Patienten oder solchen mit spezifischen anatomischen Problemen kann eine Osteotomie in Betracht gezogen werden, um die Belastung im Hüftgelenk umzuverteilen.
Die Wahl der Therapie hängt von vielen Faktoren ab, und in vielen Fällen wird eine Kombination verschiedener Ansätze verwendet. Die individuelle Behandlungsstrategie sollte immer in Absprache mit einem qualifizierten orthopädischen Facharzt erfolgen, der den Zustand des Patienten beurteilen und eine maßgeschneiderte Therapie empfehlen kann. In schweren Fällen kann ein Hüftgelenkersatz eine effektive Lösung sein, um Schmerzen zu lindern und die Funktion des Hüftgelenks wiederherzustellen.