Wo treten Hüftschmerzen auf?
Wann wurde das erste Mal ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt?
In den 1920er Jahren erfolgte der Beginn der Gelenkersatzoperationen des Hüftgelenks, als Hey-Groves erstmalig versuchte, den Hüftkopf mit einem Elfenbeinimplantat zu ersetzen. 1923 implantierte Smith-Petersen eine Glasschale in das Hüftgelenk. Die erste Hüft-Totalprothese, die die Hüftgelenkspfanne mit einbezog, wurde 1938 von Philip Wiles implantiert. Es folgten 1943 Austin Moore und 1946 die Gebrüder Judet, die den Hüftkopf durch Plexiglas ersetzten.
Die erste längerfristig funktionierende Hüft-Totalendoprothese aus rostfreiem Stahl geht auf G. K. Mc Kee im Jahr 1951 zurück. Sir John Charnley kombinierte 1959 einen kleinen Metallkopf zunächst mit einer Teflon- und dann mit einer Polyethylen-Pfanne. Wegen der sehr guten Ergebnisse, der von ihm entwickelten zementierten Verankerung, hat sich diese bis heute erhalten.
Wie gefährlich ist eine Hüftoperation?
Die Risiken bei endoprothetischen Operationen sind insgesamt gering und liegen im unteren Prozentbereich – zu diesen gehören jedoch: Infektionen, Thrombosen, Embolien, Nervenschäden, Nachblutungen (Hämatom), Beinlängenunterschiede und Ausrenken des Gelenkes (Luxation), Knochenbrüche (periprothetische Fraktur), Verkalkungen der Weichteile (heterotope Ossifikation), selten eine Persistenz der Beschwerden und in sehr seltenen Fällen Unverträglichkeitsreaktionen im Gewebe.
Eine Reihe von Faktoren beeinflusst den Behandlungserfolg von Gelenkersatzoperationen, dazu gehören Alter, Körpergewicht, Geschlecht, Arthrosegrad, Funktionsstatus und Begleiterkrankungen weiterhin spielen Persönlichkeitsmerkmale und die Erwartungen des Patienten eine Rolle.
Im Jahr 2017 wurden im Deutschen Endoprothesenregister 140.871 Erstimplantationen am Hüftgelenk dokumentiert. Im gleichen Zeitraum wurden 16.453 Folgeeingriffe, meist bei Patienten mit schon länger zurückliegenden Prothesenimplantationen, durchgeführt. Die häufigsten Gründe für diese Folgeoperationen waren Implantatlockerungen, Infektionen, Ausrenkungen (Luxationen), Knochenbrüche (periprothetische Frakturen) und der Implantatverschleiß.
Wie lange dauert eine Hüftoperation?
Die Hüftgelenksersatzoperation dauert normalerweise ungefähr eine Stunde, wobei nicht die Zeit, sondern eine gute und schonende (minimalinvasive) Operationstechnik entscheidend ist und die Zeit stark von den Krankheitsmerkmalen abhängt, so können z.B. bei einem Zustand nach Voroperationen, anatomischen Besonderheiten (z.B. Dysplasie), sehr steifen Gelenkverhältnissen oder übergewichtigen Patienten längere Operationszeiten resultieren.
Was ist das beste Material?
Die zementfreien Prothesenschäfte bestehen in der Regel aus Titanlegierungen mit einer Oberflächenaufrauhung bzw. -beschichtung zur Unterstützung des Knochen-Anwachsens (Osseointegration). Die zementierten Prothesenschäfte sind normalerweise aus glattem metallischem Stahl (Kobalt-Chrom-Legierung) hergestellt.
Wichtiger als das Material der Prothese selbst ist jedoch das Material der sogenannten Gleitpaarung, darunter versteht man die sich gegeneinander bewegenden Prothesenteile – Hüftkopf und Pfanne bzw. Pfannen-Inlay. Hier stehen als Materialien Keramik, Polyethylen und Metall zur Verfügung.
Den Patienten in meiner Sprechstunde rate ich in der Regel zur Keramik (Inlay)-Keramik (Kopf) Gleitpaarung. Bei nicht vermeidbaren, berufsbedingten, dynamischen Stoßbelastungen des Hüftgelenks, wie z.B. bei Einsatzkräften, Sportlern, Maschinenführern oder starker körperlicher Arbeit empfehle ich in Einzelfällen auch den Umstieg auf ein Inlay aus hochvernetztem besonders abriebfestem Polyethylen und einem Keramikkopf.
In meiner Praxis werden nur Prothesen mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen in den großen Prothesenregistern verwendet. Es besteht keine Bindung zu einer der Herstellerfirmen.
Was ist eine Duokopfprothese?
Überraschend häufig tritt im Internet der Begriff der Duokopf-Prothese auf, darunter versteht man ein Implantat, das häufig zur möglichst schonenden Versorgung von Knochenbrüchen (Schenkelhalsfrakturen) im hohen Alter verwendet wird. In meiner Praxis findet es aufgrund des geringen Patientenkomforts bei körperlicher Aktivität normalerweise keine Anwendung.
Die Duokopfprothese des Hüftgelenkes ist eine Teil-Prothese (Hemiprothese), die normalerweise aus einem zementierten Prothesen-Schaft und einem bipolaren Hüftkopf besteht. Die natürliche Pfanne (Acetabulum) im Beckenknochen (Pelvis) wird belassen und nicht wie bei der Totalendoprothese durch eine Implantat-Pfanne ersetzt
Der bipolare Hüftkopf (Duokopf) hat einen zweiteiligen Aufbau, er besteht aus einem inneren Kugelkopf und einer darauf beweglich fixierten, drehbaren Außenschale. Diese bewegliche Außenschale bildet (artikuliert) mit der natürlichen Hüftpfanne das „neue Gelenk“.
Wie lange hält ein neues Hüftgelenk?
In den großen Prothesenregistern (EPRD) sind Wechselraten der Hüftprothesen von 5-10% nach 15 Jahren Standzeit dokumentiert.
Das bedeutet, dass nach 15 Jahren noch 90-95% der Prothesen im Körper funktionieren.
Wie lange dauern Krankhausaufenthalte und Reha nach einer Hüftoperation?
Sind diese erfüllt, sind auf Ihren Wunsch auch frühere Entlassungen möglich. Sehr gerne können Sie bei uns auch länger die Vorzüge unserer hervorragenden Stationspflege, unseres Rehabilitationsteams und der „Rundum-Sorglos Versorgung“ in der ATOS Klinik in Anspruch nehmen.
In der Regel schließt sich eine dreiwöchige Rehabilitation an, die ambulant oder stationär geplant werden kann. Das Ziel dieser Phase ist es, die durch die Arthrose vor der Operation verursachten Defizite der Muskelkraft und Beweglichkeit wieder aufzutrainieren sowie Schonhaltung und Gangbild zu normalisieren.
Behandeln Sie nur Privatpatienten?
Das Deutsche Gelenkzentrum in der ATOS Klinik steht allen Patienten offen!
Eine Operation direkt in der ATOS Klinik in Heidelberg ist jedoch aus Gründen der Abrechnung nur für Privatpatienten möglich. Bei Kassenpatienten besteht die Möglichkeit, die Operation in einem anderen städtischen Krankenhaus von mir durchführen zu lassen. Die medizinische und pflegerische Versorgung entspricht in jedem Fall dem Standard eines zertifizierten Endoprothesen-Zentrums mit Behandlungsrichtlinien auf dem neuesten Stand. In diesem Fall müssten Sie lediglich die einmalige Untersuchung und Vorbereitung der Operation hier in unserer Praxis als Selbstzahler tragen.
Weitere Einzelheiten klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch.
Prof. Bitsch berät Sie gerne persönlich!
Wir sind für Sie da —
rufen Sie uns an!
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Fax: 06221 / 983 – 189
gelenkzentrum@atos.de
im DEUTSCHEN GELENKZENTRUM
& der ATOS Klinik Heidelberg
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